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Spendenübergabe an 16jährigen S04 Fan |
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Königsblauer Trost nach
Kölner Schlägen
Schalke-Franz sammelte für
Dominik Maier
Für die Geschenke-Übergabe in der Geschäftsstelle des wochenkurier in Iserlohn hat sich Schalke-Franz in sein Fan-Outfit geworfen. Dominik Maier freute sich über die vielen Aufmerksamkeiten, besonders aber über das Trikot seines Lieblingsspieler
Iserlohn. (as, 10.04.2010)
Zugegeben, für Dominik Maier fühlte es sich ein bisschen an wie Weihnachten, als Franz Drews, Schalkes Fair-Play-Fan Nummer eins und wohnhaft in Letmathe, seine Gaben an den 16-jährigen Schüler überreichte. Von der Fahne bis zum Kalender, von Schal über Ball bis zum Schlüsselanhänger reichte das königsblaue Geschenke-Potpourrie. Höhepunkte aber waren zweifelsfrei eine Autogrammkarte mit Schriftzug von Jefferson Farfán und ein Schalke-Trikot mit dessen Rückennummer. Doch nur die Präsente-Mengen erinnerten an einen freudigen Anlass. Der Auslöser für die Geschenke-Übergabe war alles andere als angenehm.
Rückblende: Schalke 04 spielte zu Hause gegen den 1. FC Köln. Dominik Maier, eingefleischter S04- und Farfán-Fan, wollte dabei sein. Gemeinsam mit einem Freund stieg er am Hagener Hauptbahnhof um in Richtung Gelsenkirchen. Hier begannen die beklemmendsten Stunden, die Dominik Maier je erlebt hatte.
„Im Zug saßen nur Kölner Fans, meist Ultras“, erzählt der 16-Jährige. Ein wenig eingeschüchtert suchten sich er und sein Freund einen Platz. Den blauweißen Pullover hatte er unter einer dicken Jacke versteckt. Doch selbst diese Vorsichtsmaßnahme sollte nichts nutzen. Die beiden jungen Männer wurden angepöbelt. Ein paar Kölner Ultras erkundigten sich, was Dominik Maier denn bitteschön unter der neutralen Jacke versteckt hatte. Der Schüler wollte den Pulli nicht zeigen. Erst als er von den übergriffigen Kölner Fans Prügel einstecken musste für seine Weigerung, öffnete er die Jacke. Und wieder eine Androhnung von Schlägen. Dominik Maier sollte den Pullover ausziehen. „Da hab ich lieber klein beigegeben“, sagt der junge Mann. Ohne Pulli, aber nun wenigstens nicht mehr als Ziel der Kölner Aggressionen, ging’s weiter im Zug nach Gelsenkirchen - hinein in die Arena bei winterlichen Temperaturen. „Zurück“, gesteht der 16-Jährige, „bin ich nicht mit der Bahn gefahren. Wir haben uns den Letmather Fans in ihrem Bus angeschlossen.“
Schalke-Franz (Drews) war entsetzt, als ihm Dominik Maiers Erlebnisse zugetragen wurden: „Das ging mir so richtig an die Nieren.“ Als Fair-Play-Fan fackelte er nicht lange. Er nahm Kontakt zum Präsidium des 1. FC Köln auf, mit der Bitte, sich gefälligst für das rüde Behnehmen der Kölner Fans bei dem Schalker Jungen zu entschuldigen und ihn zu entschädigen - zunächst mit mäßigem Erfolg. Weil sich die Verhandlungen in die Länge zogen, ergriff er eine weitere Initiative. Er startete in Fan-Kreisen ein Sammlung für Dominik Maier. Das wiederum mit großem Erfolg: „Sogar die Elke hat am Schalker Bahnhof für den Jungen gesammelt“, sagt Franz Drews. Danke, Schalke-Elke.
Viele haben gegeben, alle nach ihren Möglichkeiten. Auch Schalke-Franz’ finanzielle Möglichkeiten sind augenblicklich nicht gerade üppig. Arbeitslos ist er und dringend auf der Suche nach einem Arbeitsplatz als Landschaftsgärtner. „Am besten mit einem Schalke-Fan als Chef“, sagt Franz Drews und schmunzelt.
Doch sein geringes Einkommen macht der Fair-Play-Fan Nummer eins mit großem Engagement und noch größerem Herzen wett. Das Geld für tröstende Geschenke war schnell beisammen. Und sogar der 1. FC Köln hat sich schließlich von Schalke-Franz erweichen lassen und spendierte zwei Eintrittskarten für die nächste Begegnung des 1. FC mit den Königsblauen. „Wenigstens etwas“, sagt Franz Drews. „Hoffentlich steigen die Kölner nicht ab“, kommentiert Dominik Maier. Beide müssen lachen. Stimmt: Wer weiß schon, wann die beiden Teams im Falle eines Abstiegs wieder aufeinander treffen?
Immerhin sind die Schalke-Präsente, die Schalke-Franz jetzt im Namen vieler erschütterter Fans übergeben durfte, von Kölner Tabellenplätzen völlig unabhängig. Damit wird Dominik Maier demnächst in der Veltins-Arena zu erleben sein. Und wer weiß? Vielleicht geht ja noch was in Sachen Meisterschaft. Fahne, Schal, Farfán-Trikot und vieles mehr zum Jubeln sind jedenfalls vorhanden.
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